Noch einmal Frühstück mit einer doppelten Portion Pancake, packen und dann kommt auch schon unser Fahrer, wieder mal ein Wayan, der uns nach Sanur bringen wird. Aber zuerst müssen wir noch zahlen und Adi ist nicht da, weil er Leute aus Amed abholt, neue Gäste. Langsam füllt sich der Laden. Es war wunderbar hier, wir sind richtig runter gekommen, entspannt, erholt, ruhig. Nachrichten aus Deutschland lesen wir mit Verwunderung. Überhaupt Europa, was ist da los? Was geht da ab in den Köpfen? Atmet mal durch.
Dann geht es auf die Straße. Zwei, drei Stunden Fahrt stehen uns bevor. Der Fahrer schnieft bei jedem dritten Atemzug.
Bali hat nicht die Infrastruktur für die durchlaufene Entwicklung. Wenige Straßen sind für den gewachsenen Verkehr ausgerüstet. Es gibt keine, oder nur wenige Schnellstraßen, die wenigen sind hauptsächlich rund um die Hauptstadt. Es gibt keine Schienen. LKWs blockieren den Verkehr auf engen Landstraßen. Manchmal geht es recht langsam voran. In Candi Dasa, das wir als Station ausgelassen haben, machen wir Pause. In einem herausragenden Restaurant. Le Zat. Ich bin froh, dass wir nicht für hier gebucht haben. Es gibt quasi keinen Strand. Es sieht in Padang Bai nicht besser aus. Wir passieren den Goa LawahTempel, der um eine Fledermaushöhle herum errichtet wurde. Hier kommen die Leute hin, um die Asche der Verstorbenen ins Meer zu bringen. Es ist sehr viel los und Wayan meint, es müsse schon ein besonderer Tag sein heute.
Melanie wird langsam müde und schläft ein. Die Landschaft hat sich verändert. Wir fahren durch eine Ebene, die Berge sind weit in die Ferne gerückt. Viel Landwirtschaft, viel Fruchtbarkeit. Zog sich die Fahrt anfangs, so geht es nun zügig ab. Die Straße wird vierspurig und wir sind rasch in Sanur. Das ist Südostasien-Tourismus pur. Das ist also auch Bali. Wie gut, dass wir hier nur für zwei Nächte sind. Eine hätte gereicht.
Wayan setzt uns am Rhada Home Stay ab. Es geht zwischen zwei Läden in einen Hof. Ich bin überrascht. Unser Zimmer ist zwar klein, aber neu. Blitzsauber. Man kann es empfehlen. Von der Straße her hört man kaum etwas.
In Ubud hatten wir den Kecak Tanz verpasst. Nun wollen wir sehen, ob es hier eine Vorführung gibt. Ja, gibt es. Nicht weit von hier. Aber nur Vormittags. Das passt nicht zum Kecak. den muss man abends sehen. Letztlich willige ich ein, die ganz große Nummer zu machen. Morgen nach Uluwatu zu fahren.Schon nachmittags um 14:00 Uhr, denn es sind mindestens anderthalb Stunden Fahrt. Wir sollten spätestens um 17:00 dort sein. Beginn 18:00 Uhr, eine Stunde lang vor der untergehenden Sonne.
Wir gehen an den Strand. Zwei Stunden könne man an der Promenade entlang laufen oder mit dem Fahrrad fahren. Die Promenade ist Baustelle. Überall liegt Baumaterial, auf dem schmalen Gehweg muss man ständig Fahrrädern ausweichen. Da es Ebbe ist, hat sich das Wasser weit zurückgezogen. Menschen stehen maximal bis an die Waden im Wasser und angeln, andere haben sich hingehockt und nehmen anscheinend ein Schlammbad. Ein hundert Meter entferntes Riff hält die Brandung zurück. Man wird am Vormittag schwimmen können. Nehme ich an.
Eine Strandbar reiht sich an die andere. Sind die ersten noch von dahinter liegenden, sichtbar exklusiven Hotelanlagen betrieben, so sinkt nach zweihundert Metern das Niveau deutlich. Mobilar, Bedienung, Musik erinnern immer mehr an Rummelplatz; billig, primitiv, laut. Wir kehren enttäuscht um.
Abendessen auf dem Nachtmarkt, der auch sehr enttäuschend klein ist, danach Schluss für heute.
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