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Das Reisebüro hat geöffnet

Wir sind bereits 8 Tage in Amed am Lipah Beach. Wir hatten nach 4 Nächten um das doppelte verlängert und es verbleiben nun nur noch 5 Tage bis zu unserer Rückreise, denn unser Visum läuft ab. 

Gleich nach dem Frühstück will ich das nächste Hotel aussuchen. Wir möchten entlang der Küste langsam weiter südlich Richtung Flughafen zurückfahren, d.h. die nächste Unterkunft sollte Padangbai oder sogar noch weiter südlich sein. Da käme Sanur in Frage. Sanur ist nur 30 min Fahrzeit vom Flughafen entfernt, aber im Grunde der Stadtstrand von Denpasar, der Hauptstadt von Bali. Irgendwie missfällt uns der Gedanke an Stadt. Also Padangbai. Ich buche immer problemlos und zügig über booking.com. Schaue maximal eine Stunde die Unterkünfte durch und finde immer recht schnell was mir vorschwebt. Dieses Mal nicht. Wird man wählerischer? 

300m bis zum Strand? Och nee, ich will Strand direkt vor der Türe, wie hier. 4qm großes Haus? Wo soll denn da der Rucksack noch hin. Wiiieee teuer? Das ist mir zu viel. Ohne Klimaanlage? Dankeschön, Auf Wiedersehen.

Ich höre auf zu Suchen und wir gehen etwas zu Mittag essen. 

Das gibt’s doch nicht, ich finde doch immer irgendwas. 

Also nach dem Essen das Reisebüro wieder aufgemacht und wieder von vorne die gleichen Hotels in der gleichen Stadt durchgesehen. Aber die Makel bleiben die Gleichen. Dann doch Sanur. Kein Pool? Nee, will ich aber haben. Gemeinschaftsbad? Kommt gar nicht infrage. Kein Kühlschrank? Och das wäre aber schon schön. So geht es den gesamten Tag weiter. Ich verbringe Stunden damit etwas Geeignetes zu finden, während ich an einem traumhaften Privatstrand, mit direkt vorgelagertem Korallenriff unter Kokospalmen sitze. Ich gehe kurz die 20 Meter (wenn es überhaupt 20 Meter sind) in unsere Villa die 40qm groß ist und jeden Tag grundgereinigt wird, samt frischen Handtüchern und Bettwäsche, um mich hin zu legen und zu ruhen. Weisse, weich fliessende Tücher Umrahmen das Himmelbett. Ich nehme einen kalten Schluck Cola aus dem Kühlschrank zu mir und überlege einen Moment, ob ich mal den TV anmachen soll. 

Yürgen fragt am Abend, ob ich immer noch nichts gefunden habe.

Ich klage ihm mein Leid. Es ist immer irgendein Haken dran und ich suche schon seit Stunden rauf und runter. Dafür ist der Tag eigentlich viel zu schade.

Yürgen fragt, kann es sein, dass du gar nichts finden willst?

Ich überlege. 

Wir essen in unserem Lieblings-Warung mit Livemusik bei Frankie zu Abend und spazieren die paar Meter unter einem seltsam anderen Sternenhimmel am Strand entlang zurück in unsere Villa. Wir sitzen noch einen Moment draussen auf unserer 4qm großen Terrasse und machen Pläne für den morgigen Tag. Wir wollen wieder Schnorcheln. Vom Weitem erklingt leise Gamelan-Musik.

Ich schliesse das Reisebüro.

Morgen frage ich Adi, den Hotelmanager, ob wir nochmal verlängern können. 


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