Nach einem power nap sind wir schnell wieder am Strand, wo Arri schon auf uns wartet. Er hat eine gute Maske für Melanie dabei, ich bekomme wieder die seine und er kommt auch mit so einem Kinderding zurecht. Das Meer ist bewegt, weshalb die Sicht unter Wasser getrübt ist. Wir laufen den Strand entlang, fast bis ans Ende. Dort ist das Riff mit seinen vielen bunten Fischen. Ich habe nun Melanies iPhone in einer Plastikumhüllung, fertig eingestellt für Video. Ich muss es nur starten. Die technischen Feinheiten, warum es schwierig ist in einer Hülle eine Touch Funktion zu bedienen kann ich nicht erklären. Bevor ich untertauche mache ich so lange an der Taste rum, bis die Kamera läuft. Eine viertel Stunde halte ich die Kamera vor mir, schwimme einarmig. Dann schalte ich aus. Später sehen wir, dass alles recht trüb ist, die Farben nicht rauskommen und ich meist auch die Fische nicht vor der Linse habe. Ich kann unter Wasser das Bild kaum erkennen, deshalb halte ich einfach drauf. Irgendwann bin ich weg vom Riff, der Boden ist tief unter mir. Zeit umzukehren, wieder Richtung Strand. Melanie und Arri kommen
zeitgleich raus. Uns ist kalt und wir sind müde. Selbst Arri gibt zu, müde zu sein und er ist der Profi.
Ich habe ihn mal gefragt, wie alt er ist. Forty-five hat er gesagt. Ich kann das nicht glauben. Vielleicht hat er sich vertan und ist vierundfünfzig. Aber die Lebensumstände formen den Menschen. Arri ist arm. Er wohnt zwei Stunden zu Fuß vom Strand entfernt. Da wo er wohnt, hat sein gut Englisch sprechender Cousin gesagt, kann man auch mit einem Scooter nicht hin. Nur zu Fuß. Ich glaube nicht, dass er jeden Abend nach Hause geht. Vielleicht schläft er in einem der Boote. Wenn ich ihn frage, was ich ihm geben soll, sagt er, dass er von der Kooperation Prozente für die Bootstour bekommt. Für alles andere will er nichts oder es ist an mir, ihn zu entlohnen. Einer, der zu gut ist für diese Welt.
Abendessen dort, wo wir auch gestern schon waren. Heute haben sie Beef und wir nehmen beide einen Burger. Dann heim und schon um Acht im Bett. Viel zu früh, also noch schnell den Tag zusammentippen. Für Morgen ist eine Tempeltour vorgesehen.
20:30 Gute Nacht.
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