Am Morgen starten wir den Tag wie üblich mit einem Bananapancake, Kaffee und einem Bananensaft. Wayan serviert uns das Frühstück im Garten.
Wir beeilen uns, denn es sind enorm viele Fliegen hier, die uns das Essen streitig machen wollen.
Wayan fragt nach unseren heutigen Plänen.
Wir wünschen uns einen Wellness-Tag und wollen in eine der heißen Quellen gehen. Sofort bietet sie an, uns mit dem Moped dort hin zu fahren. Wir zögern, denn eigentlich wollten wir einen Spaziergang machen, aber schon hat sie ihren Sohn herbeigepfiffen (*Der ist doch erst 12 oder nicht? Kann der denn schon Moped fahren?)
Yürgen mag keine motorisierten Zweiräder und ich bin auch nicht besonders scharf darauf eine Spritztour zu machen, zumal es keine Verkehrsregeln zu geben scheint. Und wenn doch, hält sich scheinbar niemand daran.
Doch, doch, doch sie fährt uns. Keine Widerrede, sie macht das gerne und schon sitzen wir hinten drauf. Wayan chauffiert Yürgen und ich sitze bei dem Teenie (*hoffentlich heizt der jetzt nicht wie verrückt)
Los geht’s. Der Linksverkehr ist gewöhnungsbedürftig. Ich klammere mich hinten fest, dass die Knöchel weiß hervortreten.
Die Fahrt dauert nur kurz und der Junge liefert mich sicher vor dem Tor einer heißen Quelle ab. Yürgen und unsere Gastgeberin sind auch schon da.
Sie sagt, wir sollen sie anrufen, wenn wir abgeholt werden möchten. Nee, nee ist nicht nötig, versichern wir mehrfach. Wir wollen lieber laufen.
Die zwei brausen davon und wir stehen vor einem scheinbar riesigen Knallbonbon mit lila Elefanten.
Das sind die heißen Quellen? Hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt, sagen wir mal schlichter.
Aber es steht ja dran und zwar in Übergröße : „die Beste, Größte und Schönste Heiße Quelle in ganz Bali“ oder so ähnlich. Wir treten ein und gehen im Slalom durch einen langen Gang, der über und über mit von der Decke hängenden künstlichen Plastikorchideen dekoriert ist. Dazwischen leuchten neonfarbene Röhren.
Dann sind wir im lila Elefantenhimmel angekommen.
Kleine Rutschen, große Rutschen, kleine Elefanten und große Elefanten aus deren Rüssel Wasser spritzt und ein Restaurant, dessen Größe unüberschaubar ist.
Wir lesen an einer Tafel es sind acht Wasserbecken, drei Restaurants und ein Campingplatz, ein Homestay und und und.
Wir betreten das erste Becken. Das Wasser ist herrlich warm und nicht sehr tief. Wir waten bis an den Beckenrand und haben einen traumhaften Ausblick auf den direkt dahinter liegenden See. Ich trete unter einen Elefantenrüssel und lasse mich von dem überraschend heißen Wasser berieseln.
Na gut, das ist jetzt ganz nett. Next.
Ich steige ins nächste Becken (*ähm, hat das jetzt eine andere Wassertemperatur als eben? Ein Grad mehr oder was?).
Das Becken hat fast den gleichen Aufbau wie das vorherige, vielleicht sind die Elefanten anders angeordnet.
Weiter. Schwimmerbecken. Kenne ich.
Wo sind die Dampfbäder? Die Whirl-Pools? Wo sind überhaupt die acht Becken? Ein Restaurant geht in das nächste über. Ich irre zwischen kunterbunten Steinen, neonfarbenen Schriftzügen und lila Allerlei umher.
(*Vielleicht hab ich mich verlesen und es sind 8 Restaurants und 3 Becken?)
Von Fliegen umgeben essen wir genervt einen Burger in einem der vielen Restaurants.
Dann machen wir einen letzten Streifzug durch die Anlage.
Ich rutsche zum Abschluss frustriert über den lila Elefatenarsch ins Wasserbecken und singe im Geiste eine Lobeshymne auf die Emser Therme.
Wir machen uns auf den Heimweg und freuen uns auf einen Spaziergang zurück am See entlang.
Kaum die Türe heraus, greift uns per Zufall die Hausherrin mit Sohn auf.
Wie gut, dass sie gerade vorbei kommen, da müssen wir nicht laufen, meint sie. Ach, uns ist es inzwischen auch egal und schwups, sitzen wir wieder auf den Mopeds.
Am Abend bleiben wir lieber zuhause, wir fühlen uns wohl hier und Wayan kocht für uns ein sehr schmackhaftes Nudelgericht. Wirklich sehr lecker, wenn nur diese Fliegen nicht wären, die uns langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben.
Wir sind die einzigen Gäste und gehen sehr zeitig zu Bett, denn die Tour auf den Mount Batur steht uns bevor.
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